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Der Eiffelturm ist das bekannteste Bauwerk von Paris. In diesem Beitrag erfährst du spannende Details aus seiner Geschichte und alle wichtigen Informationen für deinen Besuch.
Turm der Rekorde
Der Eiffelturm hat heute eine Höhe von 324 Metern. Ursprünglich waren es 312. Seine vier Pfeiler bilden ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 125 Metern. Er wiegt insgesamt 10 100 Tonnen und besteht aus 18 000 Teilen.
Seit seiner Erbauung wurde der Eiffelturm 19 Mal gestrichen, um das Metall zu schützen. Dieser Anstrich erfolgt per Hand mit einem Pinsel. Der Farbton ist „Eiffelturmbraun“, eine Farbe, die ausschließlich für den Eiffelturm benutzt wird.
Bei seiner Einweihung 1889 war der Eiffelturm das höchste Gebäude der Welt. Er löste damit den Obelisken in Washington ab, der mit seinen 169 Metern den Rekord gehalten hatte. Abgelöst wurde der Eiffelturm erst 1930 durch die Erbauung des 319 Meter hohen Chrysler Buildings in New York, also nachdem er mehr als 40 Jahre den Rekord als höchstes Bauwerk inne hatte.
Heute zählt der Eiffelturm 7 Millionen Besucher im Jahr. Damit ist er das am meisten besuchte kostenpflichtige Bauwerk auf der ganzen Welt.
Der Bau des Eiffelturms
Der Eiffelturm wurde 1889 anlässlich der Weltausstellung, mit der der 100. Jahrestag der Französischen Revolution gefeiert wurde, erbaut. Am 31. März 1889 wurde er eröffnet.
Sein Erbauer, der Ingenieur Gustave Eiffel war beseelt von der Naturwissenschaft. Deshalb ließ er im Fries des Eiffelturms die Namen von 72 Naturwissenschaftlern verewigen. Eiffel war dabei nicht nur der Erbauer des Eiffelturms, sondern auch der vieler bekannter Brücken wie der Ponte Maria Pia in Porto. Er entwickelte außerdem die Metallstruktur für die New Yorker Freiheitsstatue, die 1886 eingeweiht wurde. Die Erbauung des Eiffelturms kurz darauf war der Höhepunkt seiner Karriere.
Der Bau wurde in einer Rekordzeit von zweieinhalb Jahren absolviert. Die einzelnen Teile wurden mit heißen Nieten zusammengefügt, die sich beim Abkühlen zusammenzogen. Insgesamt besitzt der Eiffelturm solcher 2,5 Millionen Niete, von denen ein Drittel direkt Vorort verbaut wurden.
Anfänglich gab es gegen den Bau des Eiffelturms viel Wiederstand. Mehrere Intellektuelle, darunter die Schriftsteller Guy de Maupassant und Alexandre Dumas der Jüngere machten öffentlich Front gegen ihn. Nach 20 Jahren sollte der Turm wieder abgerissen werden. Aber sein Erbauer Gustave Eiffel ließ nichts unversucht, das Ende seines Turmes zu verhindern.
Der Eiffelturm als wissenschaftliches Labor…
So stellte er den Eiffelturm seit seiner Erbauung der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung, um seine Unverzichtbarkeit zu manifestieren. In der 3. Etage des Turmes richtete Eiffel eine Meteorologiestation ein.
Außerdem machte er aus dem Turm nach der Jahrhundertwende ein Experimentierfeld zur Erforschung der Aerodynamik, also Wissenschaft der strömenden Gase, die sich mit dem Verhalten von Körpern in der Luft beschäftigt. Zwischen der 2. Etage des Eiffelturms und dem Erdboden ließ er ein Kabel spannen, an dem der Fall von Testkörpern simuliert wurde. Später installierte er eine Windmaschine am Fuße des Eiffelturms. Im Laufe der Jahre führte er tausende Versuche durch.
…und als Antenne
Letztendlich war es jedoch seine Rolle als gigantische Antenne, die den Eiffelturm vor dem Abriss bewahrte. Versuche zur kabellosen Nachrichtenübertragung begannen bereits 1898, wobei anfänglich vom Eiffelturm zum 4 Kilometer entfernten Pantheon gefunkt wurde. Schon 1899 überwanden die von der Spitze des Eiffelturms ausgesandten Funkwellen jedoch den Ärmelkanal.
1903 schließlich erlaubte Eiffel die militärische Verwendung der kabellosen Nachrichtenübertragung durch den Eiffelturm. Aufgrund dieser strategischen Funktion war die Stadt Paris 1910 quasi gezwungen, die Konzession für den Eiffelturm zu verlängern.
1913 wurden mit den über den Eiffelturm ausgestrahlten elektrischen Wellen bereits Nachrichten nach Amerika verschickt. Während des 1. Weltkrieges 1914 konnten die Franzosen aufgrund der mit Hilfe des Eiffelturms abgefangenen Informationen über die Lage der Deutschen den Sieg bei der Schlacht an der Marne erringen und so einen wichtigen Wendepunkt des Krieges herbeiführen. Dank des Eiffelturms konnten viele weitere feindliche Funksprüche abgefangen werden. Auch Spione, unter ihnen Mata Hari, konnten mit seiner Hilfe enttarnt werden.
1921 wurden dank des Eiffelturms die ersten zivilen Radiosendungen in Frankreich ausgestrahlt. 1935 konnte das erste Fernsehstudio seine Arbeit aufnehmen. Seit dem Jahr 2000 misst der Eiffelturm dank der Installation einer neuen Hochfrequenzantenne eine Höhe von 324 Metern. Dadurch werden heute 45 Fernseh- und 32 Radiosender über den Eiffelturm gesendet.
Der Besuch des Eiffelturms
Der Besucher kann auf drei verschiedenen Etagen hinauffahren oder laufen. In der 1. Etage befindet man sich in 57 Metern Höhe, in der 2. Etage auf 115 Metern und in der 3. Etage auf 276 Metern.
Ich mag es besonders gern, den Eiffelturm zu Fuß zu erklimmen. Das ist viel authentischer als mit dem Fahrstuhl. Allerdings kann man nur bis zur 2. Etage laufen. Bedenke auf jeden Fall, dass es zumindest im Winter auf dem Eiffelturm ziemlich frisch werden kann.
Ich weiß gar nicht, ob ich den Blick von den unteren Etagen oder der Spitze mehr mag. Auf der Spitze befindet man sich dermaßen hoch, dass man die Stadt nur noch in Miniaturansicht sieht. Die Kathedrale Sacré-Coeur ist beispielsweise kaum noch zu erkennen. In der 2. Etage kann man sich alles noch ganz genau anschauen. Ein unvergessliches Erlebnis hat man in jedem Fall!
Eintrittskarten, Öffnungszeiten…
Der Eiffelturm hat im Winter von 9.30 Uhr bis 23.45 Uhr und im Sommer von 9 Uhr bis 0.45 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarten sollte man möglichst einige Zeit vorher im Internet erwerben, sonst kann es passieren, dass man den halben Tag in der Schlange verbringt. Im Sommer befindet sich diese Schlange in der prallen Sonne. Manchmal werden Wartenden wurden mit einer Sprinkleranlage bespritzt, damit sie nicht umfallen.
Außerdem kommt es vor, dass Karten für die Spitze sowohl im Internet als auch vor Ort nicht verfügbar sind. Als ich mir eine Karte im Internet reservieren wollte, gab es für die Spitze für die folgenden zwei Wochen noch genau zwei Termine. Die Karten werden übrigens für ein Zeitintervall von einer halben Stunde vergeben.
Sollte man kein Internetticket haben, ist es eine Überlegung wert, bis zur 2. Etage des Eiffelturmes zu laufen. Die entsprechende Schlange ist oft wesentlich kürzer. Selbst mit Internetticket und Fahrstuhl braucht man mehr als eine Stunde bis in die 3. Etage.
Die Preise staffeln sich wie folgt (Stand März 2019):
- Treppe bis zur 2. Etage: 11,80/ 5,90/ 3 €
- Fahrstuhl bis zur 2. Etage: 18,80/ 9,40/ 24,70 €
- Fahrstuhl bis zur Spitze: 29,40/ 14,70/ 7,40 €
- Kombination aus Treppe und Fahrstuhl zur Spitze: 22,40/ 11,20/ 5,70 €
Die Preise gelten für Erwachsene, Junge (12-24) und Kinder (4-11 J). Das Kombiticket ist nicht im Internet erhältlich.
Seit seiner Eröffnung beherbergte der Eiffelturm verschiedene Restaurants. Heute hat der Besucher die Wahl zwischen dem Restaurant 58 Tour Eiffel mit dem Molekularkoch Thierry Marx in der 1. und dem Jules Verne mit dem dreifach durch Michelin besternten Frederic Antoin in der 2. Etage. Außerdem gibt es eine Champagner-Bar auf der Spitze, Snacks in der 1. Etage und Toiletten.
Picknick mit Eiffelturm
Aber nicht nur die Besteigung des Eiffelturms ist ein Erlebnis, auch von weitem ist er schön anzuschauen. Die beste Sicht auf den Eiffelturm hast du von Trocadéro (Metrolinie 6 und 9) aus, insbesondere vom Palais de Chaillot und dessen Gartenanlage. Dort gibt es einen großen Brunnen, in dem im Sommer gern gebadet wird. Bei gutem Wetter kannst du hier verweilen und den wundervollen Blick genießen. In den heißen Pariser Nächten kann es hier unglaublich voll werden.
Alternativ bietet sich das riesige Marsfeld auf der anderen Seite des Eiffelturmes als Picknickplatz an. Eine großartige Sicht auf den Eiffelturm hat man übrigens auch in der Metro zwischen den Stationen Bir-Hakeim und Passy (Linie 6) und auf dem Boulevard la Tour Maubourg.
Abends ist der Eiffelturm beleuchtet. Ein Scheinwerfer auf der Spitze strahlt einen gebündelten Lichtstrahl mit einer Reichweite von 80 Kilometern aus. Jeweils zur vollen Stunde funkelt der Eiffelturm dank 20 000 Glühbirnen für eine kurze Zeit.
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10 Kommentare
Hallo Feli,
was für ein informativer Artikel über den Eiffelturm. Da mein letzter (und bisher leider einziger) Besuch in Paris leider schon wieder ein paar Jährchen her ist, waren mir die Einzelheiten bereits wieder entfallen. Beim Durchlesen erinnerte mich aber beispielweise an die Farbe „eiffenturmbraun“ und musste direkt schmunzeln. Ich finde es vor allem faszinierend, dass dieses Bauwerk einst das höchste Gebäude der Welt war – und bin froh, dass es vor seinem Abbruch geschützt wurde. Der Eiffelturm ist einfach eine Ikone – noch dazu mit einer faszinierenden Geschichte.
Lg Sigrid
Hallo Sigi,
schön, dass ich deine Erinnerungen wach rufen konnte! Hoch ist der Eiffelturm wirklich. Man kann ihn sogar von der Autobahn viele Kilometer außerhalb der Stadt sehen.
Liebe Grüße
Feli
Hallo Feli,
immer wenn ich bei dir vorbei lese, denke ich mir, dass ich längst mal ein Ticket nach Paris hätte buchen sollen. Ich habe mir das schon lange vorgenommen mit meiner Tochter, aber bisher haben wir einfach keinen freien Termin dafür gefunden.
Ich mach mir direkt mal eine Erinnerung 😊
Liebe Grüße
Hallo Isabel,
ja das solltest du mal machen! Spätestens wenn dein Kind etwas größer ist und von dem Großstadttrubel auch etwas hat.
Liebe Grüße
Feli
Für sein Alter sieht er aber noch recht frisch aus 🙂
Am Tag meines Parisbesuchs war er leider wegen eines großen Beerdigungszuges gesperrt. Dafür aber gab es ihn im traumhaften Sonnenaufgang.
Ich war begeistert von der Stadt. Wenn auch vorher sehr skeptisch 🙂 alles revidiert.
Liebe Grüße, Katja
Hallo Katja,
ja Paris ist die schönste Stadt der Welt! Aber auch ein Ballungsraum mit 12 Millionen Menschen…
Liebe Grüße
Feli
Der Eiffelturm. Ich selber war schon mehrfach dort… doch weil unser Sohn den so interessant fand, als er noch klein war, haben wir mal einen ganz Tag auf ihm und drumherum verbracht. 🙂 Er hat damals auch drauf bestanden, dass wir zu Fuß hoch gehen. Danach gabs Picknick unterm Turm… und zum Abschluss ging es noch auf einen Spaziergang durch den Park und entlang der Seine. Das war ein wirklich superschöner Tag… lieben Dank fürs Hervorrufen dieser schönen Erinnerung. 🙂
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
ich kann gut verstehen, dass dein Sohn so fasziniert vom Eiffelturm war. Das bin ich auch!
Liebe Grüße
Feli
Liebe Feli,
was für ein toller Artikel, so etwas liebe ich ja.
Aber ernsthaft, der Eiffelturm wurde mit einem Pinsel gestrichen?!😳 Wie lange hat das denn gedauert???!!! Ich wusste auch gar nicht, dass er eine spezielle Farbe hat. Ich kannte das bisher nur von der Golden Gate Bridge in San Francisco.
Lg Miriam
Liebe Miriam,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Wenn ich mich recht erinnere, wird er ununterbrochen gestrichen. Wenn man an einem Ende fertig ist, fängt man am anderen wieder an. Ich musste auch dreimal nachlesen 🙂
Viele Grüße
Feli