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Mein Lieblingsmuseum in Frankreich ist weder der weltbekannte Louvre, noch das beinahe ebenso bekannte Musée Orsay. Es ist das Centre Georges Pompidou in Paris. Im Centre Georges wird Kunst gezeigt. Es ist sogar das französische Nationalmuseum für moderne Kunst.
Die Sammlung des Centre Georges Pompidou in Paris
Das Centre Georges Pompidou in Paris wurde 1977 eröffnet und trägt den Namen des damaligen französischen Staatspräsidenten, dem es seine Existenz verdankt. Konzept des Museums ist es, eine möglichst vollständige Schau der Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts zu bieten.
Tatsächlich beherbergt das Centre Geores Pompidou heute mehr als 100 000 Werke und stellt damit eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen für moderne und zeitgenössische Kunst dar. Die Sammlung umfasst dabei Zeichnungen, Skulpturen, Fotographien, experimentelles Kino, neue Medien, Kunstgewerbe und Architektur.
Neben Pablo Picasso, Georges Braque, Marc Chagall, Henri Matisse, Wassily Kandinsky, Francis Bacon oder Andy Warhol finden sich auch Werke vieler deutscher Künstler, wie Max Ernst, George Grosz, Otto Dix, Emil Nolde, Max Pechstein oder Ernst Ludwig Kirchner. Dem Bauhaus ist ein eigener Saal gewidmet.
Hat man von der wirklich beeindruckenden Dauerausstellung genug, kann man sich an den regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen erfreuen. Im Moment und bis zum 20. Januar 2020 ist eine umfassende Ausstellung dem Werk von Francis Bacon gewidmet (Achtung: Tickets gibt es ausschließlich online!).
Eine große Freude für Kinder ist übrigens die Kindergalerie (Galerie des enfants) in der 1. Etage, in der kindgerechte Animationskunst auf die kleinen Entdecker wartet.
Die Architektur des Centre Georges Pompidou
Das Centre Georges Pompidou in Paris besitz nicht nur eine einzigartige Kunstsammlung, sondern auch eine beeidruckende Architektur. Der auffällige, verglaste Stahlbau mit der an der Fassade entlanglaufenden Rolltreppe wurde von den Architekten Renzo Piano und Richard Rogers geschaffen.
Das Centre Georges Pompidou hat außerdem einen der besten Aussichtspunkte von Paris zu bieten. Die verglaste Galerie in der 6. Etage bietet eine wunderbare Sicht auf Innenstadt und Eiffelturm. Hier befindet sich außerdem ein Restaurant. Beinahe noch besser ist die Sicht aber aus der 5. Etage, da sich die Besucherterrassen hier unter unverglastem, freiem Himmel befinden.
Außerdem verfügt das Centre Georges Pompidou über mehrere Museumsshops, die eine wahre Schatzkammer für Kunstliebhaber sind. Bei meinem letzten Besuch bin ich gegen meine Gewohnheit in einen Kaufrausch verfallen und habe das Museum mit einer Frida-Kahlo-Tasse, einem Kandinsky-Kalender für 2020 und einem Kunstmemo verlassen. (Für diesen Satz wurde ich nicht bezahlt).
Der Igor-Stravinsky-Platz…
Nach dem Besuch des Centre Georges Pompidou lohnt ein Abstecher zum Igor-Stravinsky-Platz und dem gleichnamigen Brunnen, die am südlichen Ende des Museums liegen. Der Igor-Stravinsky-Brunnen wurde 1983 von den Künstlern Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle zu Ehren des russischen Komponisten entworfen.
Aber nicht nur der Brunnen mit seinen 16 bunten Skulpturen, sondern der gesamte Platz besitzt aufgrund seiner ungewöhnlichen Mischung aus spätgotischen St-Merry-Kirche und berühmten Streetartwerken eine ganz besondere Atmosphäre.
…und seine Streetart
Chuuuuttt!!! ist ein Werk des französischen Streetarkünstlers Jef Aérosol von 2011. Es zeigt den Künstler selbst, der mit dem Finger vor dem Mund zur Ruhe aufruft, um den Platz mit seinem Brunnen einen Moment zu genießen und sein Geheimnis zu entdecken.
Das Werk „The Futur Is Unwritten“ des Amerikaners Shepard Fairey alias Obey erklärt sich eigentlich selbst. Es ist übrigens sein 100. Großgemälde weltweit und sein viertes in Paris. Der Künstler möchte angesichts der Herausforderungen unserer Zeit dazu aufrufen, unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen (Wissen+Aktion=Macht). Das bezieht sich zum einen auf die globale Zerstörung der Umwelt und die Klimakrise, aber auch auf soziale Gerechtigkeit und aktive, emanzipierte und partizipative Bürger. „The Futur Is Unwritten“ ist übrigens ein Zitat von Joe Trummer, Mitbegründer der Punkrockband The Clash, mit welchem die Rechte der Arbeiterklasse gestärkt werden sollten.
Das Centre Georges Pompidou: Eintrittspreise und Öffnungszeiten
- Mittwoch bis Montag: 11-21 Uhr, donnerstags bis 23 Uhr
Eintrittspreise:
- Museum und Galerie: 11/14 Euro
- Galerie: 5 Euro
- Der Eintritt ist kostenlos für alle unter 18-Jährigen, Schwerbeschädigte und ihre Begleitung sowie Arbeitssuchende. Der Eintritt für die Dauerausstellung und die Galerie ist kostenlos für alle 18-25-Jährigen, die in der europäischen Union anlässlich sind, sowie für Jedermann am jeweils ersten Sonntag eines Monats.
- Eintrittskarten sind auch im Internet erhältlich.
Was nun?
Möchtest du mehr über Paris wissen oder planst du gerade deine Parisreise? Dann schau dir meine Spaziergänge an. Bei einem Spaziergang an der Seine und einem Besuch des Marais lernst du die Stadt erst richtig kennen. Auch den Eiffelturm, den Triumphbogen und die Champs-Élysées und die Invalides solltest du auf keinen Fall verpassen. Vielleicht sind auch die besten Aussichtspunkte von Paris interessant für dich. In diesem Beitrag erfährst du außerdem die ideale Reisezeit für Paris und welche Großereignisse du auf keinen Fall versäumen solltest.