Der Klimawandel in Frankreich ist heute schon allgegenwärtig. Ein Wetterextrem löst das nächste ab. In diesem Beitrag berichte ich dir von meinen ungewöhnlichsten Wetterereignissen 2019 und wie französische Lokalpolitiker – wohl in dem Wissen, dass diese ungewöhnlichen Wetterereignisse zukünftig Normalität sind – darauf reagieren. Außerdem erfährst du, warum die grünen Parteien in Frankreich weniger erfolgreich sind als in Deutschland. Der Beitrag nimmt an der Blogparade Nachhaltigkeit: Wie wir die Welt für unsere Kinder ein wenig besser machen des Blogs Mutterinstinkte teil.
Die 25. Weltklimakonferenz in Madrid hat mit einer Enttäuschung geendet. Denn die 200 teilnehmenden Staaten konnten sich in der Abschlusserklärung lediglich auf den Appell einigen, ihre Klimaschutzziele für 2030 im nächsten Jahr nach Möglichkeit zu verschärfen.
Dabei war es das Ziel des Pariser Abkommens von 2015, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen in den kommenden Jahren drastisch sinken. Derzeit sieht es aber nicht danach aus.
Auch eine Einigung auf Regeln für einen internationalen Handel mit Klimaschutz-Gutschriften, die ein Land durch das Einsparen von Emissionen gewinnen kann, gelang in Madrid nicht und wurde auf das nächste Jahr verschoben. Dann findet die nächste UN-Klimakonferenz in Glasgow statt.
Der Klimawandel in Frankreich
Wie wichtig es ist, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um den Klimawandel auf ein Ausmaß zu begrenzen, das (voraussichtlich) nicht in einer totalen Katastrophe endet, zeigt der Klimawandel in Frankreich. Denn bereits der derzeitige Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um gut ein Grad Celsius gemessen am Beginn des industriellen Zeitalters ist hier bereits spürbar. Eigentlich ist diese Formulierung sogar untertrieben. Der Klimawandel in Frankreich ist eine nicht mehr zu übersehende Realität. Wetterextreme gehören bereits zur Normalität und fordern die Anpassung der eigenen Lebensgewohnheiten.
Hitze in Paris
Wie sich beinahe 43 Grad in Paris anfühlen, habe ich ja bereits beschrieben. Dieser Temperaturrekord wurde am 25. Juli 2019 aufgestellt. Aber nicht nur in der französischen Hauptstadt, sondern in großen Teilen des nördlichen Frankreichs wurden an jenem Tag Temperaturen zwischen 40 und 43 Grad gemessen.
Für 20 Departements galt an jenem Tag die Wetterwarnstufe rot. Der Zugverkehr war eingeschränkt und es gab Fahrverbote für schadstoffreiche Autos. Unnötig zu erwähnen, dass man bei solchen Temperaturen, wenn es irgendwie möglich ist, mit seiner Familie zu Hause bleibt. Eine einstündige Fahrt bis in die Kinderkrippe empfand ich für meine damals Zweijährige als zu gefährlich. Das Dahinvegetieren in der heißen Wohnung war allerdings auch anstrengend.
Der Pariser Hitzerekord war allerdings kein singuläres Extremereignis, sondern der Höhepunkt eines steten Temperaturanstiegs. Laut den Klimastatistiken des Internetportals infoclimat.fr fallen in unsere neun Jahre, in denen wir in Paris waren, die fünf heißesten Jahre seit 1900. 2019 wurde dabei noch nicht mitgerechnet.
Schließlich war die unerträgliche Hitze ein Grund, warum wir die schönste Stadt der Welt verlassen haben und nach Nizza an die traumhafte Côte d’Azur gezogen sind. Ehrlich gesagt, wussten wir nicht, was uns hier klimamäßig erwartet. Wir dachten, Nizza ist für sein besonders mildes, mediterranes Klima bekannt.
Aber was soll ich sagen? Wir haben einfach Glück mit dem Wetter!
Mediterrane Episoden
Bevor ich in Nizza ankam, hat mir eine Bekannte von der Regenzeit erzählt. Ich habe damals gefragt, was sie damit meint. Jetzt weiß ich es. Denn seit Mitte Oktober regnet es. Mehrmals in der Woche gab es ein Unwetter, das meistens mindestens 12 Stunden anhielt. Erst Anfang Dezember hat es sich etwas beruhigt. Ehrlich gesagt, wusste ich gar nicht, dass es so etwas in Europa gibt.
Die Franzosen nennen das Phänomen mediterrane Episode (épisode méditerranéen). Dabei handelt es sich um durch Starkregen gekennzeichnete Unwetter mit Niederschlagsmengen von mehr als 200 Millimeter in 24 Stunden, also 200 Liter pro Quadratmeter. Sie werden durch den Aufstieg warmer, feuchter Luftmassen aus dem Mittelmeer verursacht und kommen vor allem im Herbst vor, also dann, wenn das Meer am wärmsten ist.
Stoßen diese warmen Luftmassen auf kalte Luft aus dem Norden oder an ein Gebirge, wie die Alpen, die Cevennen oder die Pyrenäen, steigen sie auf und kühlen ab, so dass das Wasser in ihnen kondensiert. Es kommt zu Starkregen verbunden mit hohem Wind und starkem Wellengang. Die Flüsse steigen an und Hochwasser und Überschwemmungen folgen. Dem Klimawandel ist es geschuldet, dass diese mediterranen Episoden stärker werden.
Unwetter in Südfrankreich…
Am vorletzten Novemberwochenende regnete es in Nizza 50 Stunden ununterbrochen. Es fing Freitagmittag an und hörte erst am Sonntagnachmittag wieder auf. Samstagnachmittag rief die Präfektur die Wetterwarnstufe rot aus. Wegen Überschwemmungsgefahr. Der Flughafen stellte seinen Betrieb ein und Sirenen ertönten in der ganzen Stadt, die die Bürger dazu aufrufen sollten auf keinen Fall die Häuser zu verlassen. Sogar die Kirchenglocken läuteten.
Wir wurden dazu aufgerufen, einen Trinkwasservorrat anzulegen und Taschenlampen bereit zu halten. Tatsächlich überschwemmte in Nizza das Meer, das sonst 2 Meter unterhalb der Promenade liegt, diese an vielen Stellen bereits und drohte somit auch in die Stadt einzudringen.
Aber wir hatten Glück. Die Leute im 70 Kilometer entfernten Roquebrune-sur-Argens dagegen nicht. Hier überschwemmte der überlaufende Fluss die ganze Ortschaft. In 140 Kilometer entfernten Hyères gab es sogar einen Tornado. Der Sachschaden wird auf etwa 300 Millionen Euro geschätzt. Bei dem Unwetter kamen 6 Menschen ums Leben.
Nicht einmal eine Woche später, am Sonntag dem 1. Dezember, gab es das nächste Unwetter der Warnstufe rot. Erklären lässt sich dieses Wetter eigentlich nur mit dem Klimawandel in Frankreich. Denn die Warnstufe rot für besonders schwere Wetterphänomene gibt es in Frankreich laut dem Meteorologen Francois Jobard seit dem Jahr 2000.
…von ungekannter Intensität
Allerdings waren bis zum Jahr 2019 weder das Departement Alpes-Maritimes noch der nun ebenfalls gebeutelte Var jemals von dieser Warnstufe betroffen. Außerdem ist es in Frankreich bisher überhaupt noch nicht vorgekommen, dass jemals die Wetterwarnstufe rot zweimal innerhalb einer Woche für dasselbe Departement für zwei verschiedene mediterrane Episoden ausgegeben wurde.
Wieder regnet es 24 Stunden am Stück. Wieder ertönen die Sirenen. Diesmal wurden wir durch sie erst darauf aufmerksam gemacht, dass das bisschen Regen ja gefährlich sein könnte.
Wieder kam der öffentliche Personenverkehr für viele Stunden völlig zum Erliegen und die Autobahn wurde im gesamten Departement Alpes-Maritimes gesperrt. Am nächsten Tag waren vielerorts die Schulen geschlossen. Dieses Mal kamen sieben Menschen zu Tode. Drei davon waren Rettungskräfte, die mit einem Hubschrauber während des Einsatzes abstürzten.
Das Unwetter traf neben den Alpes-Maritimes die Departements Var, Vaucluse und Bouches-du-Rhône. Teile von Fréjus, Puget-sur-Argens, Roquebrune-sur-Argens, Mandelieu-la-Napoule, Cannes und Pertuis wurden überschwemmt. Die Liste ist sicher nicht vollständig.
Am Abend vor dem Unwetter waren wir noch in Cannes bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes. Bei dieser Gelegenheit bewunderten wir die Strandpromenade von Cannes und stellten fest, dass man auf ihr im Gegensatz zu der in Nizza gar keine Spuren des letzten Unwetter sah.
Ein viel zu nasser November
In einem normalen November fallen im französischen Mittel laut Franceinfo 93 Millimeter Regen. In diesem November waren es 166. Damit liegt der November 2019 auf Platz vier der niederschlagsreichsten November seit 1958.
Im Südosten war es noch krasser. Durchschnittlich beträgt die novemberliche Regenmenge im Departement Alpes-Maritimes etwa 140 Millimeter. In diesem November waren es 328. In einigen Orten, die mit Überschwemmungen zu kämpfen hatten wie Cannes oder Mandelieu-la-Napoule fiel an den letzten zwei Novemberwochenenden etwa dreimal so viel Regen wie sonst im ganzen Monat.
Grüne Politik in Frankreich
In Deutschland argumentiert man gerne, dass die grünen Parteien in Frankreich im Vergleich zu der deutschen Variante Bündnis 90/Die Grünen über eine schwache Wählerschaft verfügen. Tatsächlich erreichten die grünen Parteien „Europe Écologie-Les Verts“, kurz EELV, sowie „Urgence écologie“ bei der letzten Europawahl gerade 13,4 bzw. 1,8 Prozent.
Das hat aber auch seinen Grund. Denn in Frankreich haben Politiker FAST aller Parteien erkannt, dass der Klimawandel in Frankreich im vollen Gange ist und politische Maßnahmen deshalb dringend erforderlich sind.
So haben Lokalpolitiker im ganzen Land begonnen, die Städte umzubauen und nachhaltiger zu gestalten. Dieser Umbau zielt einerseits auf die Verminderung von Treibhausgasen, andererseits aber auch auf eine Anpassung an den Klimawandel in Frankreich, indem versucht wird die Temperaturen etwas zu senken. Dabei legt man es scheinbar vor allem darauf an, das Autofahren in den Städten unangenehm zu machen. Widerwillen in der Bevölkerung wird einfach ignoriert.
Die Pariser Luft soll sauberer…
Sehr deutlich spürt man die Veränderungen in Paris. Die Sozialistin Anne Hidalgo ist seit 2014 die Bürgermeisterin der Stadt und vergrünt Paris seither systematisch. 2015 beschloss der Stadtrat die Seineufer in der Pariser Innenstadt in eine autofreie Fußgängerzone zu verwandeln. Trotz Klagen der Großraumregion Île-de France sowie mehrerer Departements konnte das Projekt Ende 2018 schließlich umgesetzt werden. Seither sind die Seineufer der ideale Ort für einen Spaziergang. Mehr darüber erfährst du hier.
Aber das Bestreben die Autos aus der Stadt zu entfernen, betrifft nicht nur die Seineufer, sondern die ganze Stadt. Regelmäßig finden autofreie Sonntage statt, an denen man das Auto in bestimmten Vierteln der Innenstadt oder manchmal sogar in ganz Paris nicht benutzen darf. Einen dieser Sonntage haben wir im letzten Frühjahr genutzt, um den Marais zu erkunden.
Die Stadt Paris hat sich außerdem das Ziel gesetzt, bis 2020 eine der Fahrradhauptstädte der Welt zu werden. Dazu wurden seit 2015 150 Millionen Euros investiert, um die Zahl der Fahrradwege zu verdoppeln. Tatsächlich wurde in den Monaten vor unserem Umzug wirklich überall in der Stadt gebaut. Es war, ehrlich gesagt, unerträglich! Übrigens werden nicht nur Fahrradwege geschaffen, sondern auch einige Metrolinien verlängert.
…und die Stadt grüner werden
Außerdem soll Paris grüner werden. Es entstehen neue Parks und Grünanlagen auf den Straßen. Auch Dächer und Mauern von städtischen Gebäuden werden gezielt vergrünt, um die Artenvielfalt zu erhöhen, die Luftqualität zu verbessern und die Temperatur in der Stadt zu senken. Private Initiativen zur Vergrünung von Mauern und Dächern werden mit praktischen Anleitungen unterstützt.
Außerdem kann jeder Pariser Bürger auf Eigeninitiative einen Garten auf einem bestimmten Areal des städtischen Terrains anlegen. Projektvorschläge können online eingereicht werden. Wird der Antrag genehmigt, verpflichtet sich der Bürger eine Grünanlage mit möglichst heimischen Pflanzen und ohne Pestizide anzulegen und zu pflegen.
Weitere Projekte sind Zonen städtischer Landwirtschaft, Obstplantagen auf dem Gelände von Schulen, Gemeinschaftsgärten und pädagogische Bauernhöfe mit Hühnerställen und entsprechenden Lehrgängen. Weinreben und Bienenstöcke existieren bereits.
Die Schaffung grüner Realitäten in den Pariser Vorstädten
Aber der Umbau der Großraumregion macht nicht an der Pariser Stadtgrenze halt. Auch in der Pariser Vorstadt Montrouge, in der ich viele Jahre gelebt habe, hat der Bürgermeister Etienne Lengereau seit seinem Amtsantritt 2016 grüne Realitäten im Kampf gegen den Klimawandel in Frankreich geschaffen. Er gehört der „Union des démocrates et indépendants“, kurz UDI, die sich selbst als rechte Mitte verstehen. Montrouge steht auf der Liste der am dichtesten besiedelten Kommunen in Frankreich auf Platz 5!
Gleich nach seinem Amtsantritt führte Bürgermeister Lengereau überall in der Stadt hohe Parkgebühren und limitierte Parkzeiten ein, die in der Bevölkerung zu einem Aufschrei und starkem Widerstand führten.
Ich selbst versöhnte mich mit seiner Politik, als er Mitte 2019 im Zentrum der sonst sehr grauen Stadt eine 800 Meter lange, parkähnlische Grünanlage mit mehreren Spielplätzen schuf. Auch Dachgärten, auf denen Obst und Gemüse angebaut wird, sollen zukünftig in Montrouge entstehen. Ich war fast ein bisschen wehmütig als wir der Stadt den Rücken kehrten. Denn die Lebensqualität in Montrouge hat sich in den letzten Monaten tatsächlich verbessert.
Grünes Nizza
Natürlich ist sie nicht mit Nizza zu vergleichen! Als wir die Stadt im letzten November das erste Mal besuchten, fiel uns sofort auf, wie wenig Autos in der Stadt fuhren. Wir fanden das toll!
Der Bürgermeister von Nizza ist Christian Estrosi. Er gehört der konservativen Partei „Les Républicains“ an. Seit 2008 verfolgt er das Projekt Nizza grüner zu machen. An vielen Orten entstanden neue Parks. Der bekannteste ist wohl die 1,2 Kilometer lange Promenade du Paillon im Zentrum der Stadt, die 2013 eröffnet wurde. Im Sommer sorgt hier ein riesiges Wasserspiel für Abkühlung und lässt Kinderherzen höherschlagen.
Ein Projekt ist noch in Planung: Auch eine stillgelegte Hochstraße soll in einen Park verwandelt werden.
Allein 2019 wurden mehr als 10 000 Bäume in der Stadt gepflanzt. Dabei werden auch bisher nicht heimische Palmen- und Baumarten verwendet, um den Rhynchophorus ferrugineus zu bekämpfen. Dabei handelt es sich um einen aus Asien stammenden Käfer, der seit einigen Jahren im Mittelmeerraum heimisch ist und hier die Palmen befällt und zerstört.
Auch die Straßen von Nizza werden systematisch vergrünt. Mehrere Buslinien wurden eingestellt und die für Autos befahrbaren Straßen verschmälert. Stattdessen sind zwei Straßenbahnlinien und neue Radwege entstanden.
Interessant ist, dass es schon früher in Nizza (und nicht nur hier) Straßenbahnen gab, die dann den Bussen Platz machen mussten. Eine weitere Alternative sind Elektrobusse, die auch in Nizza immer mehr zum Einsatz kommen.
Nachhaltige Stadtplanung im Kampf gegen den Klimawandel in Frankreich
Paris, Montrouge und Nizza sind natürlich nur Beispiele für französische Städte, in denen derzeit eine komplette Transformation des städtischen Naturraumes und der Infrastruktur hin zu einem nachhaltigeren Städtebau stattfindet. Es sind die Orte, an denen ich gelebt habe und die ich deshalb gut kenne. Ganz sicher sind es keine Ausnahmen.
Ich habe eher den Eindruck, dass es sich um eine systematische und ganz stille Politik handelt, um dem Klimawandel in Frankreich zu begegnen. Erst neulich hat sich mein Schwiegervater aufgeregt, dass man gar nicht mehr mit dem Auto in das Zentrum von Grenoble fahren kann und es dort nur noch Straßenbahnen gibt…
Und du?
Wie sieht es bei dir aus? Wie macht sich der Klimawandel in deiner Region bemerkbar? Gibt es in deiner Stadt auch Versuche die städtische Struktur umzubauen und nachhaltiger zu gestalten? Was hältst du vom Umbau der französischen Städte? Berichte mir davon in den Kommentaren!
Möchtest du mehr über die Methoden der Nachhaltigkeit in Frankreich lesen? Hier erfährst du was die McKinsey-Studie von 2020 zu den Folgen des Klimawandels in Frankreich und am Mittelmeer sagt. Mehr über die Unwetterkatastrophe in Südfrankreich im Oktober 2020 erfährst du hier.
18 Kommentare
Deinen Bericht über Klimawandel und Stadtplanung in Frankreich finde ich sehr spannend. Deinen Blog hab ich gerade erst entdeckt. Ich muss noch mehr lesen 🙂
Wahnsinn, wie viel Zeit und Arbeit du investierst! Klasse!
Hallo Ilona!
Vielen Dank für deinen Zuspruch! Ich hoffe, die anderen Beiträge gefallen dir auch!
Viele Grüße
Feli
Ich bin Fronzose, ich kumm uss Lothringe un ich finn, dass diner Blog eenfach toll isch! 🙂
Wenn ma mit dë Hitz in Paris nit zëfried isch isch ’s normalerweis ken besunnersch guddi Iddee, noh Südfronkräich zë zieje, dë Bretagne isch besser 😉
Ich wohn in Saint-Etienne in dë Midde von Fronkräich un mir hon ah sehr stark on dë Hitzwell gelitt.
Mehrere Däh long war dë Temperatur heher als 42°C.
Ich honn ’s immer schwierischer gefunn, Owëts inzëschlofe un das hat mich zëm Wohnsinn gedriww.
Zëm Glick gibt ’s donewe ë Bersch, wu 1400 Meter hoch isch. Duat kinn ma besser odme!
In Bezug uff unsere Politiker bisch dë awer mini Mäinung noh zë optimistisch.
’s geht ihne vor allem um Lippebekenntnisse.
Se sin gar nit bereet, ’s System radikal in Froh zë stelle awer das misse mir dun, wenn mir ë Katastroph vermiede wille.
Ich winsch dir ë scheni Wiehnachtszit mit dini Familie! 🙂
Hallo Marc!
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich sehr, dass dir mein Blog gefällt!
Du hast Recht, dass es in der Bretagne definitiv kühler gewesen wäre, aber da hätten wir keinen Job gefunden. Außerdem habe ich gelesen, dass es in Nizza noch nicht 43 Grad wird. Ob das stimmt, werden die nächsten Jahre zeigen. Aber am Meer ist es leichter auszuhalten. In Paris fand ich es auch unerträglich.
Ich wollte eigentlich keine Ode auf die französischen Politiker singen. Sie machen ja auch Manches falsch. Aber im Fall des Umbaus der Städte konnte ich (glücklicherweise) auch mal viel Gutes berichten. Davon können sich deutsche Politiker noch eine Scheibe abschneiden. Natürlich reicht das eigentlich noch immer nicht aus. Die Anstrengungen müssen viel weiter gehen. Wir habe ja nur eine Erde!
Liebe Grüße und schöne Weihnachten für dich und deine Familie,
Feli
Die Hitze in Paris habe ich letztes Jahr im Juli selbst miterlebt, unfassbar in so einer Großstadt. Da ich in der Nähe von Freiburg lebe, kenne ich das aber auch, bloß in so einer Metropole kommt es einem ja noch heftiger vor. Dass mit dieser Regenzeit im Oktober hatte ich noch nie gehört, es scheint ja auch eher ein regionales Phänomen zu sein. Dass diese Dinge zunehmen werden, ist leider traurige Wirklichkeit. Hoffentlich gibt es einen Weg zurück…
Liebe Grüße
Gabriela
Liebe Gabriela,
vielen Dank für deinen Kommentar. Die Regenzeit ist tatsächlich ein regionales Phänomen, selbst ich wusste nichts davon, bis ich nach Nizza kam. Damit sich unser Klima nicht noch mehr ändert, müssen wir alle etwas tun.
Viele liebe Grüße
Feli
Liebe Feli,
vielleicht ist gerade Corona eine positive Möglichkeit für unsere Natur. Wir können nicht Reisen, es fliegen keine Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe haben geankert – die Natur bekommt Zeit zum atmen.
Ganz abgesehen davon aber hoffe ich, dass sich in unserem Bewußtsein etwas tut.
Es wäre schön, wenn diese schlimme Pandemie auch zum Umdenken anregen kann.
Pass auf Dich auf.
Liebe Grüße, Katja vom WellSpa-Portal.de
Liebe Katja,
ich hoffe auch das möglichst viele Menschen daraus lernen. Wir haben uns schon vor Corona vorgenommen, möglichst wenig zu fliegen und jetzt sind schon die 600 Meter bis zum Strand zu weit. Umgekehrt ist die Coronakrise aber vermutlich auch auf den rücksichtlosen Umgang mit der Natur zurückzuführen. Denn die Viren stammen ja vom Tier.
Alles Liebe und bleib gesund,
Feli
Liebe Feli,
ein interessanter Bericht. Vielen Dank zu den Einblicken in Frankreich. Ich bin sehr gespannt, was jetzt auch gerade durch die aktuelle Corona-Krise in Sachen Klimaschutz passiert. Der Natur tut dieser Shutdwon weltweit natürlich besonders gut. Ein Wunsch von meiner Seite ist, dass wir viele „neue“ Dinge mit in die Zukunft nehmen – wie z.B. auch mehr Homeoffice, Videokonferenzen und ein allgemeines Umdenken in Sachen Werte.
Ich selber lebe in der Metropolregion Hamburg und hier ist man auch schon sehr lange sehr bemüht, die Stadt grün zu gestalten. Daher zählt Hamburg ja auch schon zu Deutschlands grünsten Städten. Doch ich denke auch, da geht noch viel mehr, um auch die Städte endlich, endlich verkehrsmäßig zu entlasten.
Viele Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
ich hoffe auch, dass Corona unsere LEbensweise ändert. Daher ziehe ich auch ein bißchen Optimismus. Wir wussten vorher, dass es so nicht weiter geht. Jetzt zwingt uns Corona zum umdenken! Alles hat eine gute Seite 🙂
Der wenige Verkehr hier in Nizza ist wirklich angenehm. Obwohl die deutschen Städte von Natur aus viel grüner sind als die französischen, können sie in Sachen Verkehr schon noch was lernen.
Viele Grüße
Feli
Sehr spannender Artikel. Über 40 Grad in Paris hört sich echt grauenhaft an… Aber ich finde es sehr schön, was für tolle Maßnahmen in Nizza geplant und zum Teil schon verwirklicht sind. Besonders das mit den Radwegen finde ich super – sowohl für die Umwelt als auch für die eigene Gesundheit/Fitness ist Fahrrad fahren eine ganze gute Alternative zum Bus/Auto!
Ganz liebe Grüße aus der Schweiz,
Michaela
Hallo Michaela,
ja es war auch grauenhaft und vielen hier ist bewusst, dass es so nicht weitergehen kann! Viele Veränderungen gehen ja über Radwege weit hinaus, da das Auto keinen Vorrang mehr gegenüber Radfahrern und Fussgängern hat.
Viele Grüße
Feli
Liebe Feli,
Deinen Blog lese ich als Frankreichliebhaberin und ehemalige Teilzeit-Pariserin immer besonders gerne. Auch, dass Du Dich mit kritischen Themen auseinandersetzt, finde ich klasse. Den heißen Pariser August habe ich auch schon erlebt und war erschrocken, wie anstrengend es da in der Stadt ist. Übrigens wären wir jetzt in den Osterferien zum ersten Mal über Nizza nach Korsika gefahren…
Viele Grüße, bleib gesund,
Sanne
Tjoa, das ist doch überall in ähnlicher Weise zu beobachten, gerade auch, wenn man sich mal die letzten beiden extremen Sommer in Deutschland betrachtet. Dazu kommen dann die viel zu milden Winter, mein Sohn ist jetzt 9 und hat noch nie wirklich Schnee gesehen. Als ich klein war, da lag jedes Jahr nicht gerade wenig Schnee. Einfach schade diese Entwicklung. Ich war 5x im Paris, ist aber schon länger her, 40 Grad oder mehr möchte ich mir da nicht so wirklich vorstellen glaube ich. In Großstädten ist das nicht schön. Hab ich einmal in New York erlebt und das war einfach nur ätzend, wir haben versucht von einer Klimaanlage zur nächsten zu bewegen 🙁 Die Maßnahmen in Nizza scheinen da ein recht vielversprechender Ansatz zu sein 🙂
Bin gerade in Nizza, mit der Bahn aus Deutschland angereist 🙂
An der Promenade gingen vorhin gefühlt im Minutentakt die Flieger runter. In Monaco steht die Luft durch die Abgase der ganzen Autos.
Es ist noch ein langer Weg befürchte ich.
Hallo Don,
vielen Dank für deinen Kommentar! Die Flugzeuge sind tatsächlich ein Problem. Da gebe ich dir Recht. Das ist vor allem abends schlimm. Irgendwie müssen die Touristen ja an die Côte kommen. Noch viel schlimmer sind die Kreuzfahrtschiffe. Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass die Kreuzfahrtindustrie nach Corona (glücklicherweise) noch nicht wieder so richtig angelaufen ist.
Leider ist das Zugnetz nicht perfekt. Richtung Italien fährt man ewig und Richtung Paris fährt erst ab Marseille der TGV. ÜBer welche Strecke bist du denn gekommen? Wir werden im nächsten Sommer mal versuchen mit der BAhn nach Berlin zu fahren 🙂
Viele Grüße
Feli
@Guude Marc
Dein Post iss war lang her(2019) unn isch habben jeds erd gelese, awwer isch finn des klasse, dass de im Lothringer Dialegd schweiwe duhsd. Isch bin en geborne Südhess(Darmstadt) und en Frankreich/Elsass/Lothringer/Provence-Fan seid isch in de 1980er zu euch rüwwer gefahrn bin.
Schad iss de Klimawandel allemal. Maan Lieblings-See, de Lac de St. Croix had aach schon Niedrischwasser. Schee iss de alles nedd, denn wenn mer nedde ma gescheid einschlaafe kaa wesche de Hids, die nedde ma Awends erunner geht, des iss scho bleed.
Aach mir gefälld die Seid von de Felicitas, seidem isch se gefunne hab. Isch hoffe ma, Dir duhds trods allem noch gud geje.
Ach unn noch ebbees. Isch habe misch midden aahle Elsässer vor X Joahr unnerhaale. Als er gemerkd had, dass mein Franzeesisch ned gud iss, hawwe mer Dialegd gebabbelt. Unn uns doll verschdanne.
🙂