Kennst du das Périgord? Es gehört zu den schönsten Regionen Frankreichs und bietet neben den berühmtesten Höhlenmalereien der Welt faszinierende mittelalterliche Städte und Burgen in einer fast lieblichen Landschaft. Karin lebt im Périgord, schreibt auf ihrem PerigordBlog über ihre Wahlheimat und hilft Interessierten bei der Urlaubsplanung. In diesem Interview hat sie mir mehr über sich erzählt.
Interview mit Karin vom PerigordBlog
Stell dich doch mal kurz vor! Wer bist du und worum geht es auf dem PerigordBlog?
Ich heiße Karin und wohne seit 2018 gemeinsam mit meinem holländischen Partner und unserem Vierbeiner Flip im Périgord.
Auf meinem Blog teile ich meine Entdeckungen und (Reise-)Tipps für das Périgord.
Was hat das Périgord zu bieten?
Im Périgord (auch als «Dordogne» bekannt) gibt es unzählige Burgen und Schlösser (mehr als 1.000 sollen es sein!), prähistorische Höhlen und Fundstätten, historische Städtchen und Dörfer mit ockerfarbenen Steinhäusern und kulinarische Köstlichkeiten wie den schwarzen Trüffel.
Die Region ist sehr ländlich geprägt, das Klima ganzjährig mild und die grüne, leicht hügelige Landschaft lädt zum Wandern und Radfahren ein. Beliebt sind auch Kanufahrten auf der Dordogne und der Vézère.
Wie bist du auf die Idee gekommen, den PerigordBlog ins Leben zu rufen?
Meinen Blog gibt es seit dem Frühjahr 2022.
Ich entdecke leidenschaftlich gerne Neues und bin immer auf der Suche nach „versteckten Orten“ abseits der Touristenpfade. Meine Entdeckungen möchte ich gerne teilen, daher die Idee mit dem Blog.
Wie hat sich das Ganze im Laufe der Zeit entwickelt?
Die Community wächst und ich erhalte immer mehr Fragen zu konkreten (Reise-)Tipps fürs Périgord.
Daraus entwickelt sich nun neben meinen Übersetzungen ein zweites bezahltes Standbein: Ich stelle individuelle Périgord-Reisen nach den persönlichen Wünschen meiner Leser:innen zusammen.
Was kann der Leser vom PerigordBlog erwarten?
Auf meinem Blog können die Leser:innen Tipps und Entdeckungen finden, die so nicht in einem Reiseführer stehen. Ich teile meine Lieblingswanderungen genauso wie meine Lieblingsrestaurants und stelle immer auch die Besitzer und ihre Geschichte vor.
Gerne besuche ich auch lokale Produzenten und (Kunst-)Handwerker und berichte über ihre Produkte und die Liebe zu ihrer Arbeit.
Hast du ein besonderes Angebot für deine Leser?
Ich mache Reiseberatung für Individualreisende, die das Périgord nach ihren Wünschen entdecken möchten. Authentisch und persönlich.
Von Wanderungen und Radtouren, zu einem Besuch bei (Kunst)Handwerkern oder einem Winzer bis zu kompletten Reiserouten.
Mit meinem Lokalwissen kann ich für (fast) alle Wünsche ein passendes Programm zusammenstellen. Ich bleibe während der Reise für meine Kund:innen erreichbar und begleite sie auch bei eventuellen Sprachbarrieren. Und in meinem Newsletter teile ich Geheimtipps und Aktualitäten aus dem Périgord.
Hast du einen Lieblingsbeitrag?
Wie bereits erwähnt, entdecke ich das Périgord besonders gerne zu Fuß, gemeinsam mit meinem Vierbeiner. Rund 9.000 km Wanderwege gibt es in der Dordogne! Die schönsten Routen teile ich danach auf meinem Blog.
Dabei achte ich immer darauf, dass die Touren auf Naturwegen zurückgelegt werden können und die Umgebung abwechslungsreich und interessant ist.
Auch die Kombination mit einem feinen Mittagessen oder dem Besuch eines Schlosses oder einer anderen Sehenswürdigkeit mag ich sehr gerne. Und für diejenigen, die sich ihre Wanderung selbst zusammenstellen möchten, stelle ich nützliche Infos und Links bereit.
Was tust du, wenn du nicht gerade bloggst?
Ich arbeite als freiberufliche Übersetzerin im Tourismusbereich und übersetze Websites, Broschüren und anderes touristisches Informationsmaterial aus dem Englischen, Niederländischen und Französischen ins Deutsche.
Wie ist deine Begeisterung für Frankreich entstanden?
Als ich 1995 die Alliance Française-Sprachschule in Nizza besuchte. Dort wohnte ich mit einer Freundin in einer französischen Wohngemeinschaft in der Altstadt.
Neben dem Vokabelpauken blieb genug Zeit für schöne Unternehmungen oder einen Apéro am Strand – wir waren nur 5 Gehminuten von der Promenade des Anglais entfernt und die lauen Sommernächte sind mir in bester Erinnerung geblieben.
Was magst du an Frankreich besonders?
Die wunderschöne und vielfältige Natur, das gute Essen und die Wertschätzung dafür, der entspanntere Lebensstil und das Gefühl, dass die Uhren hier anders ticken (gilt für das ländliche Périgord und eher nicht für ganz Frankreich).
Was machst du am liebsten, wenn du in Frankreich bist?
Da ich hier lebe und arbeite, bezieht sich diese Antwort auf meine Freizeit. Dann ziehe ich gerne mit meinem Vierbeiner los, um schöne Orte mit besonderem Flair zu entdecken.
Seien es lauschige Wanderwege, aus der Zeit gefallene Dörfer oder Produzenten und (Kunst-)Handwerker, die mich mit ihrer Leidenschaft für ihre Arbeit begeistern.
Gibt es auch etwas, das du nicht magst oder das du in Frankreich vermisst?
Ich finde die Gesellschaftsstruktur hier sehr hierarchisch (da bin ich wohl etwas von den flachen Hierarchien meiner 18 Jahre in Holland geprägt) und ich finde es schade, dass man oft so um den Brei herumreden muss, anstatt die Dinge beim Namen nennen zu können.
Gibt es etwas, was du in Frankreich besonders kurios findest?
Oh ja, zum Beispiel, dass man ohne Bankkonto kein Telefonabonnement abschließen kann, aber gleichzeitig einen wahren Spießroutenlauf absolvieren muss, um eine Bank zu finden, die einen ohne eine französische Telefonnummer akzeptiert.
Welches ist dein Lieblingsort oder deine Lieblingsgegend in Frankreich?
Das ist für mich ganz klar das Périgord, auch wenn ich viele andere Regionen ebenfalls sehr schön finde. Hier im Périgord lauert die bewegte Vergangenheit hinter jeder Ecke in Form von Schlössern, Höhlen und mittelalterlichen Dörfern.
Und wenn ich auf den Wanderwegen durch die sanften Hügel der grünen Landschaft streife, höre ich außer Vogelgezwitscher und dem Rascheln eines Rehs im Gebüsch nur das Knirschen meiner Schuhe.
In welcher Jahreszeit sollte man das Périgord bereisen?
Im Frühjahr, nach den Osterferien bis etwa Mitte Juni. Dann ist alles schön grün und die Temperaturen sind sehr angenehm.
Der warme und meist auch sehr trockene Sommer dauert oft bis etwa Mitte September, danach sind die Wiesen braun und die Bäume lassen oft frühzeitig ihre Blätter fallen.
Achtung: In der Zeit nach den französischen Herbstferien (vacances de la Toussaint; letzte Oktoberwoche und erste Novemberwoche) bis Weihnachten und ab der ersten Januarwoche bis Ostern sind die meisten Sehenswürdigkeiten und auch sehr viele Restaurants geschlossen!
Welchen Ratschlag hast du für Reisende, die in deine Lieblingsgegend kommen?
Wenn möglich nicht im Juli und August reisen! In diesen Monaten ist es oft sehr heiß (35 Grad und mehr) und der Andrang bei bekannten Sehenswürdigkeiten kann sehr groß sein.
Vielen Dank für das Interview liebe Karin!
Möchtest du mehr von Karin lesen?
Hat das Interview dein Interesse geweckt und du möchtest mehr über das Périgord erfahren? Ich kann dir nur dazu raten, denn es gehört zu den schönsten Ecken Frankreichs. Schau unbedingt im PerigordBlog vorbei!
1 Kommentar
Vielen Dank für die Einladung zum Interview! Es hast Spaß gemacht, mit dir zu plaudern:-)
Liebe Grüße aus dem Périgord, Karin