Menton ist eine der schönsten Städte der Côte d’Azur. Dies liegt nicht zuletzt an der wunderbaren, irgendwie geheimnisvoll anmutenden Altstadt. Jede ihrer verschlungenen Gassen ist ein Grund, ihr einen Besuch abzustatten. Deshalb nehme ich dich jetzt mit auf eine kleine Reise. Auf geht’s nach Menton-Altstadt!
Mehr über Menton, seine Lage, Geschichte und sein Klima, weitere Sehenswürdigkeiten, die du auf keinen Fall verpassen solltest und seine kulinarische Spezialitäten erfährst du in einem gesonderten Artikel. Oder interessierst du dich eher für das Zitronenfest von Menton? Klick einfach auf den jeweiligen Link.
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Nun aber zur Altstadt von Menton. Wenn du einmal in der Stadt bist, kannst du sie übrigens nicht verfehlen. Sie liegt im Zentrum und zieht sich von der Uferpromenade den Hügel hinauf.
Von Seeräubern gegründet
Einer Legende nach wurde die Altstadt von Menton von 3 Seeräubern gegründet, die von Lampedusa, einer Insel, die bekanntermaßen vor Nordafrika liegt, an die Küste der Côte d’Azur gesegelt waren und sich auf dem Felsen von Menton niederließen.
Sie hießen Acquassoma, Capodanna und Mattoni. Bis heute tragen 3 Gassen in der Altstadt von Menton ihre Namen.
Verwunschenes Labyrinth
Wenn du das erste Mal durch diese Altstadt schlenderst, wirst du die Legende vermutlich sofort glauben. Denn das Straßengewirr gleicht einem Labyrinth.
Die Altstadt von Menton besitzt wie die Altstadt von Nizza unzählige bunte Häuser. Aber sie ist viel verschlungener. Mentons Altstadt besitzt unglaublich schmale Gassen und geheim erscheinende Durchgänge.
Da sie am Hang an den direkt aus dem Mittelmeer aufsteigenden Alpenausläufern erbaut wurde, sind die parallel zum Meer verlaufenden Gassen durch Treppen verbunden.
Als ich hier zum ersten Mal auf Entdeckungstour ging, fühlte ich mich an eine arabische Medina erinnert.
Tatsächlich entstand Mentons Altstadt im 13. Jahrhundert an der einstigen Römerstraße Via Julia Augusta.
Im Laufe der Jahrhunderte veränderten sich ihre Häuser. Manche erhielten eine neue Etage, bei anderen wurden die Fenster vergrößert. Mehrere Erdbeben richteten Schaden an. Besonders schwer war jenes von 1887.
Im 17. Jahrhundert dehnte sich die Altstadt von Menton nach Westen bis zum Fischerviertel aus, dessen Zentrum hinter dem Strand Plage de Fossan lag.
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Menton
Wenn du in Menton bist, solltest du es dir auf keinen Fall nehmen lassen, dich in den Gassen der Altstadt zu verirren. Besonders sehenswert ist außerdem die Rue Longue.
Sie war die Hauptstraße des mittelalterlichen Menton und wird durch die Stadttore Porte Saint-Julien im Osten und Porte Saint-Antoine im Westen begrenzt. Auch heute noch besitzt die Straße einige Häuser, die aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammen.
Die Basilika Saint Michel Archange
Ein weiterer Ort, den du in der Altstadt von Menton unbedingt besuchen solltest, ist der Hauptplatz Place de la Conception. Vom Quai Bonaparte am Strand Les Sablettes führt eine mächtige Freitreppe hier hinauf.
Auf dem Platz befindet sich die dem Erzengel Michael gewidmete Basilika Saint Michel Archange. Sie wurde zwischen 1640 und 1653 errichtet. Schon Anfang des 14. Jahrhunderts wurde hier eine Kirche erbaut, deren Reste in der neuen Kirche verbaut wurden.
1701 bekam die Barockkirche einen zweiten Kirchturm. Dieser überragte den ursprünglichen Uhrturm mit 53 Meter wesentlich, wird in Anlehnung an den italienischen Campanile als Campanin bezeichnet und prägt heute das Stadtbild von Menton.
Die Kapelle der weißen Büßer
Direkt gegenüber der Basilika befindet sich die Kapelle zur unbefleckten Empfängnis oder der weißen Büßer (Chapelle de l’Immaculée Conception oder der Pénitents Blancs), deren bezaubernde Fassade ein Blickfang ist.
Sie wurde 1687 fertiggestellt und diente der Bruderschaft der weißen Büßer (Pénitents Blancs) als Sitz. Derartige Bruderschaften waren im Mittelalter in Südfrankreich verbreitet.
In ihnen versammelten sich religiöse Laien, die sich regelmäßig trafen, um wohltätigen Zwecken zu dienen oder zusammen zu beten. Sie gingen aus der Bewegung der Flagellanten hervor, die durch öffentliche Selbstgeißelung Buße und Reinigung von den Sünden zu erreichen hofften.
Hast du deinen Spaziergang in der Altstadt beendet, solltest du dir Menton von oben anschauen. Wo der Blick auf die Stadt am besten ist, erfährst du im Überblicksartikel zu Menton.
Ein lustiger Tipp am Rande:
Eine wie ich finde besonders gruselig gelegene öffentliche Toilette findest du in der Rue Mattoni in einem mittelalterlich anmutenden Durchgang.
Warst du schon einmal in Menton-Altstadt?
Wie hat es dir gefallen?