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Wir haben uns im Dezember nach Thailand abgesetzt und das ist der 2. Teil meines Berichts über unsere Rundreise durch Thailand mit Kleinkind. Er widmet sich unserer Reise zu den alten Königsstädten im Norden Thailands. Außerdem erfährst du, was du beachten musst, wenn du planst, Thailand mit dem Mietwagen zu erkunden.
Der 1. Teil meines Berichts über unsere Rundreise durch Thailand mit Kleinkind hat sich übrigens mit unserer Anreise (Überlebe ich einen Langstreckenflug mit einer Zweijährigen auf den Beinen?) und unserem Aufenthalt auf der wundervollen Insel Koh Samet beschäftigt. Wenn du ihn nicht gelesen hast, dann hier lang!
Mit dem Mietwagen durch Thailand
Um den Norden Thailands zu erkunden, haben wir für eine Woche ein Auto gemietet. Wir haben es am U-Tapao International Airport südlich von Pattaya abgeholt und eine Woche später am Don Mueang Airport im Norden von Bangkok wieder abgegeben. Die Fahrt durch Bangkok wollten wir uns ersparen. Wirklich anstrengend war eigentlich nur die Abgabe des Autos am für uns unbekannten Flughafen, da wir ewig den Autoverleiher gesucht haben.

Im Vorfeld und während unserer Reise, gingen mir verschiedene Probleme durch den Kopf, die in Verbindung mit der Fahrt mit einem Mietwagen durch Thailand standen. Diese lösten sich aber während meiner Reise in Luft auf.
1. Der Fahrstil der Thais
Während unseres Urlaubes unterhielt ich mich mit einem Österreicher, der seit einigen Jahren in Thailand lebte und sich über den chaotischen Fahrstil der Thailänder aufregte. Nach einer Woche Erfahrung als Beifahrerin, muss ich sagen, dass ich den Fahrstil der Thais verglichen mit anderen Nationen als recht angenehm empfand. Wenn ich mich an andere Urlaube zurückerinnere, etwa im Libanon oder in China, kann man den Fahrstil der Thais sogar als ausgesprochen diszipliniert beschreiben. Eigentlich auch im Vergleich zu den Franzosen. Nach unserer Rückkehr sind wir durch die Pariser Innenstadt gefahren und ich hatte eine Herzattacke nach der anderen. Das ist mir in Thailand nicht passiert. Es liegt also alles im Auge des Betrachters.
Übrigens sind die Straßen in Thailand in einem ausgesprochen guten Zustand.
2. Der Linksverkehr
In Thailand wird tatsächlich auf der „falschen“ Seite gefahren. Da ich selbst nicht fahre, kann ich nicht so viel dazu sagen. Meine bessere Hälfte hat sich schnell daran gewöhnt. Ich glaube der Seitenwechsel ist einfacher zu bewältigen, als man sich das vorher vorstellt.
3. Der internationale Führerschein
Um in Thailand ein Auto mieten zu können, brauchst du eine Kreditkarte, deinen nationalen Führerschein und einen internationalen Führerschein. Den musst du vorher in Deutschland beantragen. Auf deutschsprachigen Internetseiten, wie beispielsweise dem Reiseblog Hummeln im Arsch, auf dem hilfreiche Informationen zum internationalen Führerschein in Thailand zu finden sind, erhält man den Hinweis, dass in Deutschland zwei verschiedene internationale Führerscheine beantragt werden können.

Der eine basiert auf dem internationalen Abkommen über Kraftfahrzeugverkehr vom 24. April 1926. Der andere basiert auf einem Abkommen vom 8. November 1968. Aber nur der auf dem Abkommen von 1926 basierenden Führerschein ist in Thailand gültig. Deshalb solltest du bei der Beantragung in Deutschland nachdrücklich darauf hinweisen, dass du diese Version benötigst, sonst wird dir in der Regel die andere ausgestellt. So bist du auf der sicheren Seite.
Solltest du jetzt in Panik ausbrechen, weil dein Thailandurlaub in zwei Tagen beginnt und du gerade festgestellt hast, dass der von dir beantragte internationale Führerschein auf der Version von 1968 beruht, kann ich dich aber beruhigen. Wir haben bei unserem Thailandurlaub auch die Version von 1968 benutzt und hatten keinerlei Probleme. Soweit ich weiß, kann man in Frankreich nur diese Version beantragen.
Zu den alten Königsstädten im Norden
So sah unser Reiseplan aus: Vom U-Tapao International Airport sind wir nach Lop Buri gefahren und haben dort eine Nacht verbracht. Weiter ging es über Kamphaeng Phet nach Sukhothai, wo wir für 3 Nächte verweilten. Anschließend verbrachten wir eine Nacht in Ayutthaya. Dann fuhren wir zum Don Mueang Airport, wo wir das Auto wieder abgaben. Gerne wären wir bis Chiang Mai gekommen, aber das ist im Rahmen einer einwöchigen Rundreise durch Thailand mit Kleinkind einfach nicht möglich.
Lop Buri
Die erste Stadt, die wir besichtigten, war Lop Buri. Wir haben im Noom Guesthouse in der Innenstadt übernachtet, welches ich auch für Kurzaufenthalte mit Kleinkindern empfehlen kann. Man mietet einen einfachen, preisgünstigen, klimatisierten Bungalow im Innenhof. Zum Guesthouse gehört ein bei Backpackern beliebtes Restaurant, in dem man hervorragend essen, aber auch gut ein Bier trinken kann. Das spielende Kind wird nicht als deplatziert empfunden, sondern im Gegenteil von den Besitzern des Guesthouses bespaßt.


In Lop Buri befinden sich zahlreiche Tempelruinen. Sie zeugen vom Einfluss des Khmer-Reiches, unter dem die Stadt seit dem 11. Jahrhundert stand. Unter dem Thai-König Narai wurde Lop Buri im 17. Jahrhundert zweite Hauptstadt und erhielt einen königlichen Palast, den man heute noch besichtigen kann.
Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt sind aber nicht die Ruinen, sondern die mehr als 600 Langschwanzmakaken, die das Zentrum bevölkern. Sie sammeln sich vor allem um den Phra Prang Sam Yod, ein Bauwerk im Khmer-Stil aus dem 13. Jahrhundert.


Man kann den Phra Prang Sam Yod und seine Affen auch mit kleinen Kindern besuchen. Aber man sollte vorsichtig sein, vor allem, wenn man sich und seine Familie vorher nicht gegen Tollwut impfen lassen hat. Wichtig ist auch, dass die letzte Tetanusimpfung noch wirksam ist.
Affen und Kleinkinder
Es empfiehlt sich, die Kinder auf den Arm zu nehmen. Die Affen sind bisweilen aggressiv und erleichtern einen gerne um Nahrungsmittel, Brillen und Mobiltelefone. Ängstliche können sich mit Stöcken bewaffnen. Wird man doch gebissen, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Tollwutimpfungen können auch noch kurz nach der Infektion durchgeführt werden.
Wir sind auf unserer Rundreise durch Thailand mit Kleinkind sehr vielen Affen begegnet. Dabei haben wir es nicht auf Vermeidung angelegt, waren aber im Angesicht eines Affen immer sehr vorsichtig. Keiner von uns wurde von einem Affen gebissen. Allerdings kam es durchaus zu Konflikten. Bei unserer Weiterreise nach Koh Phi Phi hatte ich eine Situation, in der ich mich zwischen einen Affen und mein schlafendes Kind drängen musste, weil neben meinem Kind eine Tasche stand, in der der Affe Nahrung vermutete. Auch haben wir in Lop Buri ein Kind getroffen, dass beim Besuch des Phra Prang Sam Yod von einem Affen gebissen worden war.
Kamphaeng Phet
Die nächste Station auf unserer Rundreise durch Thailand mit Kleinkind war Kamphaeng Phet. Die Stadt hatte im 14. Jahrhundert eine wichtige Bedeutung und besitzt deshalb ein in einem Geschichtspark zusammengefasstes Ruinenfeld, welches zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.



Sukhothai
Die nördlichste Station auf unserer Rundreise durch Thailand mit Kleinkind war Sukhothai. Hier blieben wir drei Tage. Sukhothai war im 13. und 14. Jahrhundert die Hauptstadt des ersten souveränen Siam-Königreiches. Viele Elemente der Thai-Kultur entstanden in jener Zeit, wie etwa das thailändische Alphabet. Auch die Ruinenstadt Sukhothais ist Weltkulturerbe der UNESCO und in einem Geschichtspark zusammengefasst. Die eigentliche Stadt Sukhothai liegt gut 10 Kilometer entfernt.



Nahe des Geschichtsparks befinden sich Unterkünfte in verschiedenen Preisklassen. Wir haben uns für drei Nächte im Happiness Resort eingemietet und fanden es großartig. Denn man wohnt für wenig Geld in liebevoll eingerichteten, klimatisierten Bungalows in einem tropischen Garten. Alle, die es gerne grün mögen, sind hier richtig.

Auch diese Unterkunft kann ich für Reisende mit kleinen Kindern empfehlen. Denn die Anlage besitzt ein Restaurant, in dem man frühstücken und wahlweise auch abendessen kann. Ich fand das wichtig, da ich nach einem langen Tag mit der Kleinen nicht noch ein Restaurant suchen wollte.

Apropos Restaurant: Empfehlenswert fanden wir das Lom & Fon Restaurant nahe des Geschichtsparks. Es liegt nicht direkt an der Hauptstraße und ist deshalb etwas schwieriger zu finden.

Ayutthaya
Die großartigste historische Königsstadt Thailands ist Ayutthaya. Die Stadt löste Sukhothai 1350 als Hauptstadt des Königreichs Siam ab. In jener Zeit entwickelte sich Thailand zum mächtigsten Staat in Südostasien und Ayutthaya wurde sein kulturelles Zentrum. So hatte die Stadt im 17. Jahrhundert mehr als eine Millionen Einwohner. Sie besaß mehrere Königspaläste, etwa 400 Tempelanlagen und war in ihrer Pracht außergewöhnlich. 1767 aber zerstörten die Birmanen die Stadt und töteten ihren König.

Heute ist Ayutthaya eine riesige Ruinenstadt, viel größer als Sukhothai und Kamphaeng Phet. Natürlich gehöhrt es auch zum Weltkulturerbe der UNESCO. Da man Ayutthaya gut von Bangkok aus erreichen kann, ist es gut auch besucht. Hat man in Sukhothai oder Kamphaeng Phet die Ruinen fast für sich allein, muss man sie hier mit vielen anderen teilen.
Außerdem merkt der Besucher schnell, dass die Birmanen bei der Zerstörung der Stadt gründlich waren. Denn die Tempel in Sukhothai erscheinen besser erhalten oder besser restauriert als die in Ayutthaya. Der besterhaltene Tempel Ayutthayas, der Der Wat Yai Chai Mongkol, liegt bezeichnender Weise außerhalb der eigentlichen Stadt.


Für Kinder ist der Besuch von Ayutthaya ein besonderes Erlebnis, denn der Besucher kann Elefanten mieten, um die Ruinen zu besichtigen. Das magst du (und ich) vielleicht unmoralisch finden, aber dein Kind wird von den Elefanten überall in der Stadt begeistert sein. Man kann die Tiere im Elephant Camp übrigens auch nur füttern. Das haben wir dann gemacht.

Das historische Zentrum Ayutthayas ist fast vollständig vom Fluss Mae Nam Chao Phraya umschlossen. Dabei ist es schön, am Fluss zu wohnen, denn man kann den Transportschiffen hinterherschauen. Wir haben im Home Ayutthaya außerhalb der Stadt gewohnt.

Es war völlig neu gemacht, direkt am Fluss, aber trotzdem ruhig, klimatisiert und günstig. Es eignet sich ebenfalls gut für Familien, aber soweit ich weiß, werden nur Doppelzimmer vermietet.
Fazit zur Rundreise durch Thailand mit Kleinkind
Mein Fazit zu unserer Rundreise zu den Königsstädten im Norden Thailands fällt positiv aus. Viele werden sicherlich sagen, dass die Besichtigung von Ruinenfeldern in der prallen Sonne mit Kleinkind totaler Stress ist. Aber wir fanden es toll. Am besten hat mir Sukhothai gefallen. Ayutthaya war für die Besichtigung mit einem kleinen Kind schon fast zu groß.


Unser Kind war meistens in der Trage. Manchmal ist sie auch selbst gelaufen. Natürlich wurde es für den Tragenden manchmal heiß und anstrengend. Aber auch unser Kind liebte unsere Besichtigungstouren. Besonders toll fand sie die Buddhas und die Tierfiguren.
Der 3. Teil unserer Rundreise durch Thailand mit Kleinkind folgt in den nächsten Tage. Er wird dir von unserem Aufenthalt auf Koh Phi Phi und der Halbinsel Rai Leh berichten. Den 1. Teil meiner Rundreise durch Thailand mit Kleinkind findest du hier. Die meiner Meinung nach 10 wichtigsten Gründe, warum man mit seinem Kleinkind Urlaub in Thailand machen sollte, findest du hier. Oder interessierst du dich für meine schönsten Fotos aus Thailand?
Hast du Fragen zu meinem Beitrag? Oder du möchtest von deinen eigenen Erlebnissen in den Königsstädten berichten. Dann ab damit in die Kommentare!
12 Kommentare
Liebe Feli,
wow. Ein richtig schöner und informativer Beitrag. Der Phra Prang Sam Yod in Lop Buri wäre auch was für mich (ich liebe historische Bauten), nur die Affen wären nicht so meins.
Ich finde es großartig, was ihr mit eurem Kind unternehmt und entdeckt.
Liebe Grüße,
Mo
Liebe Mo,
vielen Dank für deinen netten Kommentar.
Viele Grüße
Feli
wow, ein richtig schöner Beitrag! ich träume derzeit auch wieder vom Reisen in die Ferne – ob es am nass-kalten Wetter in Deutschland liegt oder an der Prüfungsphase, in der ich gerade stecke?! ;)
Thailand steht auch auf meiner Top-Liste!
liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram
Hallo Tina,
danke dir! Ich könnte auch schon wieder losfahren.
Viele Grüße
Feli
Oh, was für ein traumhafter Urlaub! Ich war noch nicht in Thailand und muss gestehen, dass das auch nicht auf meiner Reiseliste steht, aber nach Deinen Bildern überlege ich mir das noch einmal. Toll, dass Du alles so super erklärst.
Lieben Gruß, Bea.
Hallo Bea,
schön, dass dir mein Beitrag gefällt. Ich finde Thailand ist wie für eine Reise mit Kindern gemacht.
Viele Grüße
Feli
Toller Beitrag.
Ich hab Thailand geliebt.
Thailand an sich hat sehr, sehr viele Tempel.
Das Fahren auf der anderen Seite hat mich auch verwirrt, deswegen könnte ich da niemals fahren.
Lg:*
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Liebe Feli, ein sehr schöner Bericht mit sehr vielen Einzelheiten. Ich kann mir das nicht so einfach mit einem kleineren Kind vorstellen eine solche Tour mit dem Auto zu machen. Ich kenne das ungeduldige drängeln noch zu gut. Hut ab. Als kleiner Hinweis für die Menschen die sich für die Geschichte Thailands und die Geschichte der Khmer und deren Tempel interessieren. Auf meinem Blog findet ihr dazu sehr gute und ausführliche Informationen.
Es grüßt ganz herzlich der Berliner Reiner
Hallo Reiner,
das Fahren ging einfacher als gedacht. Vielen Dank für deine Ergänzung.
Viele Grüße
Feli
Liebe Feli,
bei der Lektüre des Artikels wurden viele Erinnerungen aufgefrischt, in Thailand war ich in den 1990 sehr oft, danach nur noch 2x. Da bekomme ich gleich Lust, endlich mal wieder hinzufahren!
Wobei ich mir nach wie vor nicht vorstellen kann, da mit dem Mietwagen unterwegs zu sein, aber vielleicht bin ich zu sehr auf den Verkehr in Bangkok fokussiert.
Im Norden könnte ich mir das schon eher vorstellen, aber da würde ich wahrscheinlich das Zweirad vorziehen.
Hat Spaß gemacht, das Lesen!
Grüße
Christian
http://www.aconcagua.de
Lieber Christian,
danke für deinen Kommentar. Thailand ist immer noch toll, auch wenn vielleicht nicht mehr wie in den 90ern. Das Autofahren fand ich wirklich nicht so schlimm, aber ich bin auch französische Verhältnisse gewöhnt.
Viele Grüße
Feli