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Im März waren wir für ein verlängertes Wochenende in London. Der Eurostar braucht von Paris gerademal zwei Stunden. Wir haben uns vorher lange gefragt, ob es eine gute Idee ist mit einer Einjährigen einen Stadturlaub zu machen. Nun ist unsere Bilanz für einen Urlaub in London mit Kleinkind eher positiv. Natürlich war es anstrengend. Aber das ist ein Londonurlaub auch ohne Kind.
London mit Kleinkind entdecken
U-Bahn fahren mit einem kleinen Kind ist möglich, aber eher anstrengend, da man den Kinderwagen an vielen Stationen die Treppen hoch- und runtertragen muss. Nur manche Stationen verfügen über Aufzüge. Der Vorteil an London ist, dass man die Stadt gut und auf kinderwagenfreundlichen Terrain zu Fuß entdecken kann. Besonders gut hat es uns gefallen, an der Themse zu spazieren, was besonders am Südufer gut funktioniert. Typisch für London ist dabei das Nebeneinander von alt und neu.
Aber auch Sehenswürdigkeiten wie Monument (das ist eine zur Erinnerung an das große Feuer von 1666 errichtete 61 Meter hohe Säule) oder die House of Parliament lassen sich gut mit Kleinkind besuchen, wenn man dieses in einer Trage transportiert. Man sollte nur darauf achten, dass man sich den Tag nicht zu voll packt. Das Parlament lässt sich derzeit nur samstags nach vorheriger Anmeldung im Internet besuchen. Auch grundsätzlich ist es sinnvoll, sich bereits vor der Reise, Gedanken über die Planung zu machen und die gewünschten Sehenswürdigkeiten vorab im Internetz zu buchen. Dies ist häufig günstiger, erspart lange Schlangen und man geht sicher, die gewünschte Sehenswürdigkeit auch wirklich zu besuchen. Bei uns beispielsweise waren die Karten für die Westminster Abbey schon ausverkauft.

Der Eintritt in die staatlichen Museen ist meistens frei. Kirchen dagegen verlangen oft ein recht hohes Eintrittsgeld. Eine Ausnahme ist der Sontag, wo der Besuch der Messe für jedermann frei ist. Wenn man länger bleibt oder sehr viel besichtigen will, empfiehlt sich der Kauf eines London Pass.
Die Wahl des richtigen Hotels
Wirklich wichtig fanden wir die richtige Auswahl des Hotels. Unser Hotel hatten wir nicht selbst gewählt, da es sich bei unserer Reise um eine pauschal organisierte handelte. So kamen wir (erstmals in unserem Leben) in den Genuss eines Vier-Sterne-Hotels, welches wir von uns aus nie gebucht hätten. Im Nachhinein muss ich sagen, dass bei einem Urlaub mit einem kleinen Kind die Wahl eines besseren Hotels eine wesentlich sinnvollere Investition ist als wenn man ohne Kinder reist. Unser Hotel war das „Tower Hotel“, welches direkt an der Themse liegt. Wie man auf obigem Foto sieht, hatten wir von unserem Zimmer einen Wahnsinnsblick auf die Tower Bridge. Wir hatten viel Zeit diesen Blick zu genießen, denn mit Kleinkindern verbringt man mehr Zeit im Hotelzimmer. Da Einjährige in den Londoner Pubs nicht zu den beliebtesten Gästen zählen, bleibt gerade am Abend neben Spaziergängen nur das Hotelzimmer.
Das Bild wurde allerdings am frühen Morgen geschossen. Im Hintergrund sieht man den 310 Meter hohen Shard, das höchste Gebäude Londons. Tagsüber fühlte es sich in dem Zimmer manchmal an, als sei man auf einem Touristendampfer, da es vor dem Fenster überall von Menschen wimmelte. Wir mussten nur aus dem Zimmer rausfallen und waren mittendrin. Dass so eine zentrale Lage ein unschlagbarer Vorteil mit einem kleinen Kind ist, muss ich den Eltern unter euch nicht erzählen. Außerdem lernten wir während unseres Aufenthaltes ein gutes Frühstücksangebot zu schätzen. Denn ein ausgiebiges und stressfreies Frühstück ist für Familien wesentlich wichtiger als für Kinderlose. Vielleicht liegt das daran, dass man ohne Kinder während eines Urlaubs die Tendenz hat, lange zu schlafen. Da in Hotels das Frühstück nur bis 10 oder 11 Uhr serviert wird, steht man grundsätzlich vor der Wahl, gut zu Frühstücken oder lange zu schlafen. Mit kleinen Kindern stellt sich diese Frage nicht und man schätzt das Frühstück umso mehr.