Aktionsplan der französischen Regierung für die Gleichstellung von Frauen

by Felicitas

Emmanuel Macron hat die Gleichstellung in Frankreich zum Hauptanliegen seiner Präsidentschaft erklärt. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März hat die französische Regierung einen Aktionsplan für die Gleichstellung von Männern und Frauen vorgelegt. Anfang März hatte die Bewegung En Marche! bereits Vorschläge für eine geschlechtergerechtere Politik veröffentlicht.

Auch in Frankreich sind die größten Gleichstellungsdefizite die geringeren beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen sowie die Existenz sexueller Gewalt. So beträgt der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern noch immer 23 % und nur 3 % der französischen Firmenpräsidenten sind Frauen. Alle drei Tage stirbt eine Frau in Frankreich unter den Schlägen ihres Partners und 2016 kam es zu 62 000 vollzogenen oder versuchten Vergewaltigungen.

Die Hauptziele der französischen Regierung sind deshalb Frauen zu helfen Beruf und Familie gleichzeitig zu meistern, ihnen zu ermöglichen von ihrem Einkommen zu leben und sexuelle Gewalt und Belästigung zu unterbinden.

Geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung in Frankreich

Mit 50 Maßnahmen und einem Budget von 420 Millionen Euro sollen diese umgesetzt werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die staatliche Bildung gesetzt. Jede Schule soll einen Gleichstellungsbeauftragten bekommen. Studentinnen in den Naturwissenschaften sollen gefördert werden. Werbetreibende, Filmemacher und Medienvertreter sollen bestärkt werden, stereotype Geschlechterbilder zu verhindern.

Um eine professionelle Gleichstellung in Frankreich zu erreichen, soll die Beteiligung von Frauen an der digitalen Revolution gefördert, die Kleinkinderbetreuung verbessert und Unternehmensgründungen durch Frauen erleichtert werden. Lohngleichheit soll durch Kontrollen sichergestellt werden. In Firmen mit mehr als 250 Beschäftigten werden zukünftig mithilfe einer Software ungerechtfertigte Lohnunterschiede aufgedeckt.

Geplant sind außerdem die Einführung eines Bußgeldes für jede Form der sexuellen Belästigung im öffentlichen Raum sowie die Ausweitung der Verjährung für Sexualverbrechen an Minderjährigen auf 30 Jahre. Die Führungspositionen des französischen Staates sollen fortan paritätisch verteilt werden. Gegen sexuelle Gewalt und Belästigung in staatlichen Institutionen soll mit Hilfe eines Meldesystems vorgegangen werden.

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